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Jedi Mind Tricks - A History of Violence

Das bislang schwächste Album der wiedervereinten Bande aus Philly ist da: "A History of Violence"...

Jedi Mind Tricks - A History of Violence

Jedi Mind Tricks: A History Of Violence (Cover)

  • Artist:Jedi Mind Tricks
  • Title:A History Of Violence
  • Producer:Stoupe The Enemy Of Mankind
  • Label:Babygrande
  • Homepage:Website aufrufen
  • MySpace:MySpace aufrufen
  • Release:12.12.2008
  • Rating:3.5

Über eine gute Dekade ist das vom Untergrund sehr geschätzte HipHop Trio JEDI MIND TRICKS nun mit dabei, 6 Studio Alben haben Vinnie Paz, Stoupe und Jus Allah dabei nun hervorgebracht, von denen 2 Klassiker Status aufweisen können, nämlich das erste Album mit dem erstaunlich langen Namen sowie "Violent by Design".

Über 12 Jahre nach dem ersten Release des Trios aus Philadelphia steht nun über Babygrande mit "A History of Violence" das neueste Werk an. Mit von der Partie ist dabei auch der Rebell Jus Allah, der noch vor wenigen Jahren mit wenig qualifizierten, teils rassistischen Ausfällen sich selbst ins Abseits stellte.

Die neueste Scheibe stellt dabei die konsequente Fortentwicklung des Stoupe'schen Alleingangs dar. Bei Vinnie ist wie immer alles beim alten - schön böse, schön politisch, immer gesellschaftskritisch und rough wie man ihn kennt. Auf LP-Länge typischerweise etwas monoton, meines Erachtens dennoch unverzichtbar. Dazu Jus Allah, der angenehm Abwechslung ins Spiel bringt, aber klar im Hintergrund von Herrn Paz steht, was man schon anhand der gezählten Rhymes leicht feststellen wird.

Dann aber zu Stoupe, oder auch: Der Mann, der mit großer Vorliebe auf dem schmalen Pfad zwischen Genie und Wahnsinn wandelt. Wer eher auf der vergangenen Schiene, sprich keine Experimente sondern den Subwoofer ordentlich rauchen lassen, fährt, der darf durchatmen. Bomben a la "Monolith" und "Seance of Shamans" finden sich auch auf "A History of Violence" zum Glück wieder. Dazu kommen die schon etwas modernen, orchestral angehauchten Kracher wie das äußerst hübsche "Butcher Knife Bloodbath" oder das sehr nice "Trail of Lifes" - und schon wären wir wieder beim gewohnten, extrem hohen Jedi Mind Standard.

Doch dann sind dann wieder einige Ausflüge in die spanische Folklore, die irgendwie schon immer ein wenig zu Stoupe gehören, in letzter Zeit aber immer mehr zunehmen und, vorsichtig ausgedrückt, doch stark Geschmackssache sind. Mich reißt das Gedudele a la "Deathbed Doctrine" oder "Deadly Melody" jedenfalls nicht vom Hocker, und wenn dann noch Block McCloud hinzustößt und so einen überflüssigen, belanglosen Crap trällert wie auf letzterem oder dem schlimmen "Godflesh", dann gehen die Lichter endgültig aus und das Experiment ist gescheitert. Bitte etwas mehr Härte, denn das ist das, was JMT auszeichnet und besonders auch zum wütenden Vinnie noch immer am besten passt!


Anspieltipps: "Trail of Lies", "Seance of Shamans", "Butcher Knife Bloodbath", "Terror", "Death Messiah"

Fazit: Jedi Mind Tricks sind und bleiben Garanten für große HipHop Qualität. Für Fans Pflichtprogramm, obgleich die vielleicht von den guten alten Zeiten zu sehr verwöhnt sind...


(c) Geschrieben von René Uehlin

Kommentar von Sven Tiedemann am 16.12.2008 00:30
Ich gebe zu, von Block McCloud bin ich auch nicht sonderlich begeistert. Der Hook von "Deadly Melody" und "Godflesh" nervt, aber Deathbed Doctrine finde ich als Uptempo Nummer zu Beginn nicht fehl platziert. Das einzige was ich sonst noch an dem Album kritisieren würde ist Jus Allah's komischer neuer Reimstil, den ich schon auf "Ritual of Battle" nicht beeindruckend fand. Hört Euch mal im Vergleich "All fates have changed", Violence of Design" oder auch "The Devilz Rejects" an. Ansonsten ist alles erste Sahne.